Lippeweidenpokal 2016

Rang | Name | Land | Jug. | World Cup |
---|---|---|---|---|
Alle Ergebnisse als PDF | ||||
1 | Jens Buchert | ![]() | 50 | |
2 | Andreas Böhlen | ![]() | 40 | |
3 | Martin Weberschock | ![]() | 30 | |
4 | Jack Björnberg-Krantz | ![]() | 25 | |
5 | Thomas Johansson | ![]() | 20 | |
6 | Joakim Stahl | ![]() | 19 | |
7 | Lucas Günther | ![]() | 18 | |
8 | Niklaus Huggler | ![]() | 17 | |
9 | Andreas Kunz | ![]() | 16 | |
10 | Detlev Tiemeyer | ![]() | 15 |
Von wilden Schweden und "alten" Meistern
Von jungen Schweden und alten Meistern
Es gab Jahre das waren es 90, manchmal 70 und in diesem Jahr nur 57 Piloten, die in Lünen an den Start gingen. Und dabei zählt dieser Wettbewerb alljährlich zu den schönsten und am besten organisierten Veranstaltungen der F3B-Saison. Sogar das Wetter spielte (fast) mit. Während es in großen Teilen des Landes regnete, waren in der Gegend um Dortmund nur ein paar Tropfen am späten Samstagnachmittag. Aber von Anfang an…
Nach den heißen Tagen Mitte September kamen wir bei mäßigen Temperaturen am Freitag auf dem Fluggelände in Lünen an. Kurzerhand bauten wir die Winden auf und konnten dank der Hilfe der chilenischen Piloten ein paar Speeds trainieren. Sie hatten eine Funkanlage von den Australiern dabei, die vor allem für Trainingszwecke einen super Eindruck machte. Nachdem alle Akkus leer und die Modelle eingetrimmt waren, ging es am Abend zum gemütlichen Teil über. Im Vereinszimmer spendierte uns der Veranstalter, die Flugsportgruppe Lünen, traditionell ein Fass Freibier. Auch der Pizzabote fand den Weg dahin und so war für das leibliche Wohl bestens gesorgt. Gesprächsstoff gab es reichlich, schließlich blicken viele besorgt auf die abnehmenden Teilnehmerzahlen und analysieren die Ursachen dessen.
Umso größer war die Motivation am Samstagmorgen, schließlich bedeutete ein kleineres Starterfeld mehr Flüge für die Angereisten. Und die kamen teilweise von ganz weit her. Neben den Piloten aus Chile waren auch ein paar Amerikaner, die Schweden, Holländer, Schweizer und Tschechen vertreten. Gegen 8 Uhr ging es dann für alle los mit einem Zeitflug. Keine schwierige Aufgabe, da die Luft recht ruhig war und in etwa 100 m Höhe noch stabil trug.
Es ging weiter mit Speed. Nach wie vor war die Wolkendecke dicht und es kam kaum Wind auf. Die Höhen waren dementsprechend mäßig bis schlecht, was sich in den Zeiten wiederspiegelte. Meistens lagen diese im 16er oder tiefen 17er Bereich. Nur wenige waren in den 15ern unterwegs. Den besten Speed zeigte Andreas Kunz mit einer 15,2 s Zeit.
Ohne Pause schloss sich der Streckenflug an. Dank ruhiger Bedingungen ging es darum möglichst kurze Wege sauber abzugleiten. Am Ende kamen die meisten auf 20 bis maximal 23 Strecken.
Inzwischen schauten wir auch öfter auf das Regenradar. Die dunklen Wolken am Horizont verhießen nichts gutes. Trotzdem entschied sich Peter gleich nochmal Strecke zu fliegen. Diesmal war es etwas anspruchsvoller, da es inzwischen leichte Auf- aber auch Abwinde in der Strecke gab.
Im zweiten Speed mussten wir leider zweimal wegen Regenschauern unterbrechen. Einige Piloten hatten wirklich Pech. So zum Beispiel Frank Thomas oder Andreas Kunz. Im Regen konnte er dank sauberem und sehr knappen Flug eine 16,0 s Zeit holen. Als er im Trockenen wiederholen durfte, verwendete er leider. Am meisten aus seinem Flug machte Andreas Böhlen. Kurz, knapp und präzise. Das sagt eigentlich alles. Dazu kam dann noch gute Luft und schon blieb die Uhr nach etwas mehr als 14 Sekunden stehen. Das war der Tausender mit deutlichem Abstand.
Inzwischen war es auch schon 17 Uhr und leichter Nieselregen hatte eingesetzt. Bis auf eine Gruppe konnte wir die zweite Zeitflugaufgabe noch abschließen, dann setzte stärkerer Regen ein und beendete den Flugtag vorzeitig. Leider spülte es mit dem Regen auch den einen oder anderen früher vom Himmel, trotzdem war es für die meisten eine machbare Aufgabe.
Der Sonntag startete mit starken Wolken und deutlich kühleren Temperaturen schlossen wir zu erst den zweiten Zeitflug ab und flogen direkt den dritten. Diesmal gab es einige, bezüglich der fehlenden Punkte, sehr schmerzhafte Absaufer, da die Bedingungen bei auffrischendem Wind deutlich differenzierten.
Die vorletzte offizielle Aufgabe des Wettbewerbes war der dritte Strecken. Bei windigen und sonst eher mäßigen Bedingungen war es häufig ein Kampf über vier Minuten. Teils wurde der Sieger mit 18 selten mit 25 Strecken belohnt. Schwierig war es vor allem deshalb, weil die Modelle schwer geflogen wurden, um oben gegen den Wind anzukommen und trotzdem die teils schwachen Aufwinde richtig gefühlt werden mussten. Trotzdem setzten sich die Favoriten durch und Jens Buchert konnte seine Führung verteidigen.
Daran änderte sich auch im letzten Speed nichts mehr. Auch die 14er Zeiten von Andreas Böhlen und Martin Weberschock gefährdeten seinen Sieg nicht. Sicherte beiden Piloten dafür Platz 2 und 3. Etwas Pech hatte der junge Schwede Jack Björnberg-Krantz. Die Bedingungen waren nicht so gut in seinem Flug und so fiel er mit einer 15er Zeit auf Platz 4 zurück. Das er viel schneller sein kann, zeigte er im abschließenden Speed-Flyoff der Top Acht.
Das Lünener Speed-Flyoff ist etwas besonderes. Die Regeln sind kurz nochmal umrissen:
- Immer zwei Piloten treten gegeneinander an
- Der Pilot mit dem schnellsten Flug aus allen Versuchen gewinnt und kommt eine Runde weiter
- Die Rahmenzeit beträgt fünf Minuten
- Die Anzahl der Versuche ist nicht vorgeschrieben
Die Paarungen und die schnellsten Zeiten im Überblick:

Letztlich konnte sich der junge Schwede Jack Björnberg-Krantz im Speed-Flyoff-Finale souverän gegen Martin Weberschock durchsetzen. Eine sehr beeindruckende Speedleistung, die Jack das Wochenende über gezeigt hat. Herzlichen Glückwunsch dazu. Glückwünsche auch an Jens Buchert, Andreas Böhlen, Martin Weberschock und alle anderen Piloten zu Ihren Platzierungen.
Wer nach Lünen kommt erwartet einen top organisierten Wettbewerb und das bekam er auch in diesem Jahr. Eine souveräne Wettbewerbsleitung konzentrierte Helfer, gute Bedingungen und spannende Flüge. Viel mehr wünscht man sich nicht als Pilot. Eine gute Currywurst, leckeren Kuchen und kühle Getränke, viel mehr ist auch für die Genießer in diesem Sport nicht nötig. Lustige Leute, interessante Gespräche und den einen oder anderen Rat, auch darauf kann man sich freuen, wenn man sich auf den Weg nach Lünen macht. Hoffen wir alle, dass es im nächsten Jahr wieder ein paar mehr sind.
PS: Die Qualifikation der deutschen für die WM 2017 in Tschechien geht nächste Woche mit dem Oktoberfestpokal zu Ende. Jens Buchert hat sich mit beeindruckenden 600 % aus zwei Jahren sicher qualifiziert. Gleiches gilt für den Weltmeister Martin Herrig sowie seinen Bruder Andreas. Spannend ist es dagegen nach wie vor im Rennen um Platz 4. Hier liefern sich Lucas Günther und Christian Fiedler einen spannenden Zweikampf. Mal schauen wer nach München die Nase vorn hat.
