Hohenstoffelnpokal 2016
Rang | Name | Land | Jug. | World Cup |
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Alle Ergebnisse als PDF | ||||
1 | Martin Herrig | DE | 43 | |
2 | Jens Buchert | DE | 33 | |
3 | Andreas Herrig | DE | 23 | |
4 | Andreas Böhlen | CH | 18 | |
5 | Thomas Dylla | DE | 13 | |
6 | Johannes Krischke | DE | 12 | |
7 | Frank Thomas | DE | 11 | |
8 | Christian Fiedler | DE | 10 | |
9 | Niklaus Huggler | CH | 9 | |
10 | Nicolas Peruch | CH | 8 |
Hitzeschlacht in Binningen - Der Weltmeister bleibt cool
Souveräner Durchmarsch von der ersten bis zur vierten Runde. Martin Herrig triumphiert beim Hitze-Worldcup-Wettbewerb in Binningen.
„36 Grad und es wird noch heißer…“ Dieser Abschnitt vom Refrain eines deutschen Pop-Songs ging mir Samstagvormittag gegen 11 Uhr beim Blick über das Flugfeld durch den Kopf.
Dabei begann der Tag eher kühl. Ein wenig Bodennebel hielt sich kurz über der Wiese, bevor er den Blick freimachte, für die Sonne, die langsam über die Flanken des Hohenstoffeln kletterte und uns einheizte.
Gegen 8:30 Uhr ging es los mit dem Streckenflug. Der Wettbewerbsleiter Reinhard Dylla hatte sich dazu entschieden, um die Helfer in den Mittagsstunden zu entlasten. Das er die Leitung des Wettbewerbes an diesem Wochenende übernehmen sollte, wurde ihm erst Samstag kurz nach 7 Uhr mitgeteilt. Der geplante Wettbewerbsleiter musste leider aus gesundheitlichen Gründen absagen.
Die Bedingungen waren von Beginn an ruhig und gleichmäßig. Kaum Wind und schwache Thermik. Mehr als 21 Strecken war auch für die Top-Piloten nicht drin.
Mit ähnlichen Bedingungen ging es dann in den ersten Speedflug. Halbwegs gute Bedingungen erwischten hier nur Martin Herrig (16,0 s), Andreas Böhlen (16,6 s) und Thomas Dylla (16,7 s). Die anderen Piloten mussten sich mit 17er und 18er Zeiten zufrieden geben. Gerade der Start ohne Wind bereitete einige Probleme und die Höhen fielen entsprechend mäßig aus.
Wenig Spannung gab es dagegen im Zeitflug. Ein schwaches, aber großflächiges Thermikpolster, trug die Modelle problemlos über die 10 Minuten. Etwas ungewohnt war die Landung wegen des fehlenden Windes und der wechselnden Richtung. So blieb zumindest der eine oder andere Landepunkt auf der Strecke.
Es folgte der Streckenflug von Runde 2. Inzwischen war es thermisch aktiver geworden und die ersten Gruppen begannen vor den Flügen zu kreisen. Das sorgte leider bei den Helfern unter den Linien für einige Probleme und Modellverwechselungen. Bei knapp 40 Grad Celsius in praller Sonne kaum verwunderlich. Die höchsten Streckenzahlen lagen bei 30 bis 31 Strecken.
Der gleichen Reihenfolge wie in Runde 1 folgend, schlossen wir den zweiten Speed an. Hier ging es schon deutlich rasanter zur Sache. Den Tausender sicherte sich Thomas Dylla mit 14,7 s. Martin Herrig und die weiteren Favoriten konnten mit tiefen 15er Zeiten den Abstand aber gering halten.
Der Hitze geschuldet beendeten wir den Samstag etwas zeitiger nachdem noch vier Zeitfluggruppen des dritten Durchgangs geflogen waren. Nicht mehr ganz leicht, aber immer noch machbar war es die 10 Minuten zu erfliegen.
Der Sonntag begann angenehm warm. Trotz ähnlicher Temperaturprognosen bot die Aussicht auf mäßigen Wind etwas Abkühlung. Beim Streckenflug am Morgen ließen jedoch einige Punkte liegen. So gab Andreas Herrig (20) zwei Strecken auf Markus Wanner (22) ab, Thomas Dylla (17) ließ eine Strecke auf Roland Hoffmann (18) liegen und Jens Buchert verlor zwei Strecken auf Robert Lazinka. Martin Herrig und Andreas Böhlen sicherten sich dagegen ihre Tausender.
Inzwischen wehte ein spürbarer Wind, sodass die letzten beiden Zeitfluggruppen der dritten Runde etwas einfachere Landebedingungen hatten.
Um die dritte Runde abzuschließen folgte noch der dritte Speed. Hier punktete Jens Buchert mit einem sauberen und knappen Flug , der bereits nach 13,2 s beendet war. Dem folgen konnten auch die beiden Führenden Martin Herrig und Thomas Dylla (beide 13,7 s). Insgesamt gab es einige Zeiten im 13er und 14er Bereich.
Interessant wurde auch im vierten Streckenflug. Martin Herrig und Thomas Dylla trafen aufeinander. Bei windigen Bedingungen und zerrissener Thermik setzte sich Thomas knapp mit 23 zu 22 Strecken durch und verkürzte den Rückstand wieder auf 50 Punkte. Andreas Böhlen (29) verlor sogar 3 Strecken auf Andreas Herrig (32), sodass sich Jens Buchert auf Platz 3 vorschob.
Im finalen Speed wurde es nochmal windig und thermisch. Den Topspeed setzte erneute Jens Buchert mit 13,9 s. Martin Herrig konnte seine Führung mit einer 14,7 s – Zeit verteidigen und sicherte sich den verdienten Sieg. Platz 3 ging an den Vizeweltmeister Andreas Herrig, der vom Verwender des Zweitplatzierten Thomas Dylla (20,8 s) profitierte.
Im Team siegte „Kulmbach/EXpress I“ (Markus Wanner, Jens Buchert, Thomas Dylla) vor „Kulmbach/EXpress II“ (Christian Fiedler, Frank Thomas, Johannes Krischke) und „Huggi and Friends“ (Niklaus Huggler, Andreas Böhlen, …)
In der schweizer Meisterschaft, welche als unabhängige Wertung durchgeführt wurde, siegte Andreas Böhlen vor Niklaus Huggler und Nicolas Peruch.
Alles in allem war es trotz der Hitze und einigen Problemen mit der Anlagen, ein gut organisierter und empfehlenswerter Wettbewerb. Die geringe Teilnehmerzahl von 36 Piloten folgt leider dem allgemeinen Trend im F3B-Sport, spiegelt aber keinesfalls die Qualität dieses Wettbewerbes wieder.
Piloten, die sowohl anspruchsvolle Flugbedingungen als auch einen gemütlichen, aber gut organisierten Wettbewerbsablauf suchen, sollten den Weg nach Binningen auf jeden Fall im nächsten Jahr einplanen. Und eine Siegerehrung, wie sie Rudi Schaub macht, bringt sicher jeden zum Schmunzeln…