3rd Colmar Elsass Trophy

Die Gewinner der 3. Colmar Elsass Trophy. V.l. Christian Fiedler (2), Jens Buchert (1), Lucas Günther (3)
Die Gewinner der Juniorenwertung bei der 3. Colmar Elsass Trophy - v.l. Bernhard Flixeder (2), Axel Hansoulle (1)
Rang Name Land Jug. World Cup
Alle Ergebnisse als PDF
1Jens BuchertDEDE50
2Christian FiedlerDEDE40
3Lucas GüntherDEDE30
4Andreas BöhlenCHCH25
5Andreas HerrigDEDE20
6Hans RossmannATAT19
7Martin HerrigDEDE18
8Denis DuchesneBEBE17
9Bernhard HenschelDEDE16
10Gerhard FlixederATAT15

Es geht wieder los!

Von Oktober bis Ostern kehrt Ruhe in den europäischen F3B-Kalender ein. Abgesehen vom Wettbewerb im amerikanischen Perris, der in diesem Jahr weitestgehend ohne europäische Teilnehmer stattfand, ruhte der F3B-World Cup bis zu diesem Wochenende. Zum Auftakt ging es in das französische Colmar. Neben elsässischen Flammkuchen warteten auch einige fliegerische Leckerbissen auf die 80 angereisten Piloten. Aber dazu später mehr…

Das Wetter bot am Freitag frühsommerliche Temperaturen und viele nutzten das, um den einen oder anderen Trainingsstart zu machen.

Nach dem obligatorischen Briefing gegen 8:15 Uhr ging es direkt mit dem Zeitflug los. Vom Frühling war nicht mehr viel zu spüren. Es hatte sich deutlich abgekühlt und die Sonne ließ sich kaum blicken. Der ursprüngliche Plan, diese Aufgabe überlappend zu fliegen, wurde wegen zahlreicher Teamüberschneidungen schon nach der ersten Gruppe verworfen. Trotzdem ging es zügig voran. In einigen Gruppen war es schwierig die Zeit vollzufliegen. Vor allem der langsam auffrischende Wind erschwerte die Thermiksuche, weshalb einige Modelle vorzeitig landeten.

Nach einer kurzen Pause ging es weiter mit dem Streckenflug. Etwas ungewohnt zu fliegen, da der Kurs in Richtung Norden aufgebaut war und der Wind aus südwestlicher Richtung kam. Das bedeutete, mit Rückenwind einfliegen und die B-Wende sauber zu treffen. Das war für die meisten nach der langen Winterpause gar nicht so einfach. Es gab viele Verwender und so blieben einige Punkte liegen. Die Streckenzahlen fielen auf Grund schwach ausgeprägter Thermik nur mäßig aus und lagen zwischen 18 und 24.

Der erste Speed des Jahres war gleich richtig spannend. Der Weltmeister Andreas Herrig legte mit 14,19 s eine gute Zeit vor. Beim Versuch diese zu unterbieten scheiterten einige Piloten an sich selbst. So verwendeten unter anderem Andreas Kunz, Martin Herrig und Thomas Dylla. Etwas glimpflich ging es vor allem für Martin Herrig aus, der mit 2 B-Verwendern noch 22,66 s Zeit flog. Glück hatte auch Thomas Dylla, der trotz eines Verwenders in 16,9 s zu Ende flog. Besser machte es Lucas Günther, der mit 14,16 s knapp unter der Zeit des Weltmeisters blieb. Der erste Speedtausender ging jedoch an Andreas Böhlen. Mit 13,99 s war er der Schnellste.

Im zweiten Speed kamen alle besser klar. Der Wind hatte nicht weiter aufgefrischt. Wieder war es Andreas Herrig, der mit 14,14 s eine Topzeit hinlegte. Diesmal konnte sie von keinem Anderem unterboten werden. Meist lagen die Zeiten im 15er und 16er Bereich.

Zeitflug am Abend. Eine Idee, die bereits beim Wettbewerb im amerikanischen Perris für gemischte Gefühle sorgte. Gerade bei windigen Bedingungen scheint das eine gute Möglichkeit zu sein, diese Flugaufgabe etwas aufzuwerten. Gleich reihenweise lagen die Modelle zu früh am Boden. So traf es Martin Weberschock und Andreas Herrig. Dagegen schafften Andreas Kunz und Jens Buchert problemlos ihre Zeit.

Der Sonntag sollte seinem Namen alle Ehre machen. Bereits am Morgen begrüßten uns perfekte Bedingungen und angenehme Temperaturen. Der Wind war eingeschlafen und seine Richtung eher thermisch geprägt. Es ging direkt weiter mit dem zweiten Streckenflug. Hier gaben sich die Favoriten keine Blöße. Nur Jens verlor mit 21 zu 22 gegen Martin Herrig. Den Unterschied brachte allein die Präzision an den Wenden und eine fehlerlose Einteilung des gesamten Fluges.

Mit der aufsteigenden Sonne wurde es auch thermisch aktiver. Da kam das dritte Streckenfliegen gerade richtig. Die Wahl der Seite und die richtigen taktischen Entscheidungen waren bei diesen Bedingungen vorrangig. Alles richtig machte der Spanier Sergi Valls, der allein auf der östlichen Seite flog und in seiner Gruppe mit 28 zu 19 Strecken gewann. Auch Thomas Dylla gab dabei 10 Strecken ab. Ähnlich schlimm erwischte es Andreas Herrig. Er verlor mit 18 zu 23 gegen Thomas Schorb und musste seine Siegchancen endgültig aufgeben. Eine beeindruckende Leistung zeigte Denis Duchesne. Er gewann gegen Martin Weberschock mit 24 zu 23 Strecken und das, obwohl Martin vorher durch Thermikkreisen deutlich Höhe aufbauen konnte und mehr als 50 Meter höher einflog. Das Erfolgrezept des Belgiers war erstaunlich einfach. Er flog gleichmäßig und nah bei sich, wodurch er alle Wenden präzise traf. Zudem hatte er etwas Glück, dass sich die Thermik an dieser Stelle gerade entwickelte.

Das Finale kam im dritten Speed. Nach kurzer Rechenpause ging es in umgekehrter Reihenfolge zur Platzierung weiter. Die Bestzeiten markierte lang Thomas Dylla mit 15,31 s. Unterboten wurde sie nur noch von Martin Herrig mit 14,79 s. Auch Andreas Herrig war mit 14,5 s erstmal schneller, allerdings musste er diesen Flug wegen eines Helferfehlers wiederholen. Es gab zahlreiche Verwender an der A- und B-Linie, was wohl aus den niedrigeren Geschwindigkeiten, auf Grund des zähen Wetters resultierte. Vorne konnte Jens Buchert souverän seinen ersten Platz verteidigen. Pech hatte Andreas Böhlen, der mit einer 18er Zeit von Platz 2 auf 4 zurückfiel. Zweiter wurde Christian Fiedler vor Lucas Günther. In der Jugendwertung setzte sich der Belgier Axel Hansoulle gegen den Österreicher Bernhard Flixeder durch.

„Aller guten Dinge sind drei!“ Dieser Spruch trifft auch auf die dritte Auflage der F3B Colmar Elsass Trophy zu. Tolle Organisation, ein schönes Gelände und gastfreundliche Helfer bieten einen guten Rahmen für dieses tolle Event. Vielen Dank dafür!

Und für alle F3B-Begeisterten, die auch nach Ostern noch nicht genug Schokolade bekommen haben, bietet das Geschenk des Veranstalters für die Teilnehmer eine willkommene Abwechslung. Ein Schokoladen-F3B-Flugzeug mit V-Leitwerk. Das ist eine zart-schmelzende, vergängliche Verführung und weckt Vorfreude auf ein Wiedersehen in Colmar.